Radgeber
Radgeber
Der Lieblingsspielplatz? Plötzlich ganz nah. Der beste Freund? In 5 Minuten erreichbar. Der Schulweg? Ein Klacks. Denn mit Fahrrad & Co. ist es für Kinder gar nicht mehr schwer, das Weite zu suchen. Und einen riesigen Spaß macht die Fahrt auf Rädern sowieso.
Ich will Fahrrad fahren!
Aber wann ist der richtige Zeitpunkt, umzusatteln?
Der eine ist früh dran, der andere braucht noch ein wenig Zeit. Wie bei allem gibt es kein bestimmtes Alter, in dem ein Kind aufs Fahrrad umsatteln sollte. Wer sich noch unsicher fühlt, saust lieber noch ein Weilchen mit dem Laufrad durch die Lande. Am besten bestimmen die Kleinen den Zeitpunkt einfach selbst. Kann das Kind auf dem Laufrad schon sehr gut das Gleichgewicht halten und Dreiräder mit Pedale treten, sollte man es ruhig ermutigen, auf ein Fahrrad umzusteigen.
Geschützte Ebenen und verkehrsfreie Flächen eignen sich optimal, um die neue Fortbewegung zu üben. Mit viel Zuspruch und Lob dauert es oft nur kurze Zeit, bis die ersten Fortschritte auf dem Bike gemacht werden. Wichtig ist hier, das Kind nicht zu drängen. Auch Geschichten über Stürze und mögliche Verletzungen können verunsichern, sodass die Kinder den Mut verlieren und nicht mehr auf das Rad steigen möchten.
Da Sicherheit vorgeht, sollte das Kind schon von Beginn an daran gewöhnt werden, einen Fahrradhelm zu tragen. Kinder lernen viel durch Vorbilder: wenn die Eltern regelmäßig einen Helm tragen, werden die Kleinen auch gut behütet aufs Rad steigen.
Roller, Laufrad oder Fahrrad?
Was ist sinnvoll und was empfiehlt sich?
Ein bisschen Übung, ein wenig Geduld und viel Spaß an der Sache: Kinder, haben schnell den Dreh raus, wie man etwas ins Rollen bringt. Für den Einstieg sind Laufräder und Roller ideal, auch um den Gleichgewichtssinn und die Beinmuskulatur zu trainieren. Die neuen Bewegungsabläufe auf dem ersten Rad sind anschließend schnell gelernt – und die Kinder werden ohne Angst unterwegs sein und sicher die Welt erkunden können.
Laufrad
Schluss mit Buggy, Huckepack und Sitzstreiks auf dem Gehweg. Das Laufrad ist für Eltern ein wahrer Lichtblick und für die Kleinen ein absolutes Highlight. Idealerweise verfügt es über eine kräftige Bremse und einen Schutz am Lenkkopf. Eine Klingel sowie Beleuchtung sind für das Laufrad und auch das Fahrrad keine Pflicht, machen aber den Kleinen oftmals viel Spaß und können mit wenigen Handgriffen montiert werden.
Der Sattel des Laufrads sollte so eingestellt sein, dass Ihr Kind bequem mit gestreckten Beinen und flachen Füßen den Boden berühren kann, wenn es auf dem Sattel sitzt. Wird der Po bei jedem Schritt vom Sattel angehoben, so ist der Sattel zu tief eingestellt.
Roller / Scooter
Cool, praktisch, schnell, ein Allroundtalent. Kein Wunder, dass Roller von kleinen und größeren Kindern gleichermaßen geliebt werden. Sie können über einen langen Zeitraum hinweg gefahren werden, nämlich so lange, wie das Kind aufrecht stehend mit gestreckten Armen die Lenkgriffe halten kann. Für das Üben des Gleichgewichtssinns und die Entwicklung der Beinmuskulatur eignen sich Scooter hervorragend, das Fahrradfahren ist dann nur noch ein Katzensprung entfernt. Achten Sie darauf, dass der Roller eine Bremse besitzt, damit Ihr Kind von jetzt auf gleich zuverlässig zum Stehen kommt.
Fahrrad
Das Laufrad ist zu klein geworden, die Welt umso größer. Jetzt ist es Zeit, mit dem Kind über ein Fahrrad nachzudenken. Stützräder ja oder nein? Wir empfehlen das Fahrrad fahren ohne Stützräder zu erlernen, da nach dem Abnehmen der Stützräder der Lernprozess erneut durchlaufen werden muss.
Die Höhe des Sattels sollte so eingestellt sein, dass Ihr Kind mit den Fußballen den Boden berühren kann. Sollten Sie eine längere Fahrt planen, bei denen das Kind nur selten absteigen muss, kann der Sattel ruhig ein wenig höher gestellt werden. Im Idealfall ist das Bein Ihres Kindes durchgestreckt, wenn es die Ferse auf die in den untersten Punkt gedrehten Pedale setzt. Ihr Kind sollte dann allerdings vorher lernen, nach dem Bremsen vom Sattel herunter zu steigen und sich auf beide Beine zu stellen, um beim stehenden Fahrrad einen sicheren Stand einnehmen zu können.
Wir erobern die Straße!
Aber wie verhalten sich Kinder korrekt?
Wer muss rauf, wer darf runter? Kinder bis zum vollendeten 8. Lebensjahr müssen beim Fahrradfahren den Gehweg benutzen. Bei Kindern bis zum vollendeten 10. Lebensjahr besteht dafür keine Pflicht. Stop and go heißt jedoch bei allen Zauberformel, um sicher im Straßenverkehr reagieren und in jedem Fall sofort anhalten zu können. Gerade Ein- und Ausfahrten von Tiefgaragen stellen eine Gefahr dar, deren sich die Kinder zu Beginn oft nicht bewusst sind. Sie lernen jedoch schnell, solche Situationen zu erkennen. Deshalb ist es umso wichtiger, dass Ihr Kind den Roller, das Lauf- oder Fahrrad in gefährlichen Situationen schnell zum Stillstand bringen kann. Üben Sie solche Fahrmanöver mit Ihrem Kind, damit es im Ernstfall automatisch reagiert und das Fahrzeug sicher zum Stillstand bringt.
Wir wünschen Ihnen und Ihren Kindern viel Spaß und eine gute, sichere Fahrt!